Netzgebühren, Steuern, Umlagen, Bestandteile für Netzentwicklung, EEG-Kosten und andere Posten fließen ebenfalls ein.
Das bedeutet: Auch wenn der Börsenstrompreis sehr niedrig liegt — z. In einem größeren System lassen sich Erzeugungsengpässe besser kompensieren. Doch der Markt hat strukturelle Grenzen: Preisvolatilität, fehlende Anreize für Reservekapazitäten, Netzprobleme und Komplexität sind reale Herausforderungen.
Wer die Mechanismen versteht, erkennt: Der Markt allein genügt nicht.
Denn volatile Energieerzeugung durch Sonne und Wind lässt sich schlechter im Vorhinein planen als die konventionellen Großkraftwerke alter Bauart. Denn jedes Land entscheidet für sich, inwieweit der reine Beschaffungspreis für Strom mit Entgelten, Steuern oder Abgaben belastet wird. Er arbeitet am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und ist Mitbetreuer der Website energy-charts.info, die eine Fülle von Informationen zum europäischen Stromnetz liefert.
Auch zu den unterschiedlichen Börsenstrompreisen der einzelnen Zonen findet man dort aktuelle Zahlen.
So wurde die gemeinsame Strompreiszone zwischen Deutschland und Österreich im Jahr 2018 wieder aufgelöst. Unternehmen, Regierungen und Verbraucher müssen gemeinsam daran arbeiten, die Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, die sich aus der Energiewende ergeben.
Der europäische Strommarkt bildet ein komplexes Netz aus Erzeugung, Handel, Übertragung und Verbrauch.
„Anbieter und Käufer sitzen in unterschiedlichen Räumen, aber handeln in einem gemeinsamen Markt. Da beim Redispatch Entschädigungen für den nicht abgenommenen Strom fällig werden, verursacht das Verfahren Kosten, die man durch die Trennung der Preiszonen vermeiden wollte.
Damit so etwas der Vergangenheit angehört, wird das europäische Stromnetz kontinuierlich weiter ausgebaut.
Um das Netz darüber hinaus kurzfristig immer wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wird darüber hinaus die so genannte Regelenergie gehandelt, die im Extremfall binnen Sekunden zur Verfügung stehen muss.
Dieses System in der Balance zu halten, wird durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien immer komplexer.
Allerdings muss der Marktbetreiber auch sicherstellen, dass die Strompakete jeweils durch die Türen passen“
Gelegentlich gibt es im Integrationsprozess daher auch Rückschritte zu verzeichnen. Und intensiv wurde die Schaffung einer gemeinsamen Währung vorbereitet.
Auch in Sachen Elektrizitätsversorgung rückte Europa näher zusammen.
Denn durch die gemeinsame Zone hatten sich die Betreiber von Pumpspeichern in Österreich beispielsweise mit günstigem norddeutschen Windstrom versorgen können, der sich wegen Leitungsengpässen aber in der Realität nicht nach Österreich transportieren ließ.
In solchen Fällen kommt es zu einem so genannten Redispatch: Stromerzeuger vor der Engstelle werden vom Netz genommen, um die Leitungen nicht zu überlasten.
„Diese Preiszone reflektierte in manchen Situationen die Realität nicht mehr“, sagt Konstantin Lenz, Professor für Energiewirtschaft an der FH Erfurt. Mehr erfahren
Kommunizierende Röhren: Wie funktioniert das Gasnetz in Europa? – Eine Jahrzehnte alte Infrastruktur als Dreh- und Angelpunkt der Energiewende?
„Einmal ging es um Versorgungssicherheit. B. Wind, Sonne) hoch und Nachfrage gleichzeitig gering ist. Denn es erlaubt es, Strom dort zu produzieren, wo das gerade am günstigsten möglich ist, und ihn von dort zu den Abnehmern zu transportieren.“
Durch die Liberalisierung und Vernetzung wurde Strom stärker als davor zu einer Handelsware.
Am Ende könnte dann eine große Preiszone stehen, in der Elektrizität ohne Transportengpässe grenzenlos von Nord nach Süd und von Ost nach West gehandelt werden kann – europaweit würde der niedrigstmögliche Börsenpreis für Strom gelten.
Das wäre ein Gewinn für alle.
Durch eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen wurde ab den neunziger Jahren der Strommarkt innerhalb der EU zum einen liberalisiert – Verbraucher sollten nun nicht mehr von „ihrem“ Versorger abhängig sein, sondern den Lieferanten unter mehreren aussuchen können.
Technologische Innovationen werden den Wandel des Strommarktes auch in Zukunft vorantreiben: Künstliche Intelligenz ermöglicht präzisere Prognosen von Energieerzeugung und -verbrauch, während die Kosten für Energiespeicher zunehmend sinken.