Ein achtsames Putzen ohne Eile, ein paar stille Minuten nebeneinander auf dem Paddock, gemeinsames Atmen und Innehalten – all das sind wertvolle Gelegenheiten, Vertrauen aufzubauen. Was zählt, ist Zeit, Präsenz und gemeinsame positive Erfahrungen. Wer ständig den Stall wechselt, raubt seinem Pferd die Möglichkeit, feste soziale Bindungen zu entwickeln – etwas, das für sein seelisches Wohlbefinden elementar ist.
Stabilität, Verlässlichkeit und soziale Eingebundenheit sind für Pferde keine Nebensache, sondern zentrale Bedürfnisse.
Pferde suchen echte Verbindung – Bindungen, die manchmal ein Leben lang halten.
Doch warum ist diese Freundschaft für das Seelenheil der Pferde so wichtig? Es wird offener, entspannter, kooperativer – und die gemeinsame Zeit wird zur echten Begegnung, nicht nur zum „Training“.
Wahre Pferdefreundschaft ist mehr als eine Laune der Natur – sie ist lebenswichtig für Körper und Seele.
Pferde zeigen Zuneigung nicht durch große Gesten, sondern durch feine, alltägliche Momente: gemeinsames Dösen, sich anlehnen, sich gegenseitig kraulen. Sie geben Sicherheit, reduzieren Stresshormone und sorgen für seelisches Gleichgewicht. 🐴❤️
Was nur wenige wissen: Es gibt überraschend einfache Wege, um echte Freundschaft mit deinem Pferd zu schließen – und sie wirken wirklich.
Was wünscht sich jeder Pferdemensch?
Es geht nicht um Führungsrollen oder Dominanz – sondern darum, gesehen und verstanden zu werden. Pferde schenken ihr Vertrauen nicht leichtfertig – aber wenn sie spüren, dass ein Gegenüber konstant fair, klar und ehrlich ist, dann öffnen sie sich. Wird eines unruhig, reagiert das andere sofort.
Diese Freundschaften sind kein Zufall.
Nimm dir deine Kaffeepause und setz dich zu ihm in die Box – das macht einen riesigen Unterschied.“
Auch beim Putzen lässt sich Nähe aufbauen: Wer genau beobachtet, entdeckt Lieblingsstellen fürs Kratzen oder merkt, welches Putzzeug besonders gut ankommt – das sind stille Vertrauensbeweise.
Sogar während des Reitens kann man die Bindung stärken, meint Emma.
In einem weiteren, zwei Monate später durchgeführten Testlauf mit einer fremden Person, erwies sich die Belohnungs-Gruppe als deutlich aufgeschlossener, was darauf hindeutet, dass die Jungpferde Menschen ganz generell als positiv abgespeichert hatten.
„Nach unseren Ergebnissen verhalten sich Pferde – wenn es um Lernen mit Belohnungen geht – nicht grundsätzlich anders, als wir es aus der menschlichen Lernpsychologie kennen.
Dabei werden Glückshormone freigesetzt, Stress reduziert und Bindung gestärkt.
Aber zu oft wechseln Menschen den Stall aus rein menschlichen Bedürfnissen: weil die Anlage schöner ist, weil Abwechslung gewünscht wird oder weil ein neues Angebot lockt. Der Schlüssel: Belohnung – nicht nur mit Leckerlis, sondern mit echter Wertschätzung.
„Wenn eine Reitstunde besonders gut lief, steig doch früher ab und geh den Rest des Weges zu Fuß.
Oder gönne deinem Pferd ein paar Minuten Grasen zur Belohnung.“ Diese positiven Enden verbinden das Pferd mit angenehmen Gefühlen – und mit dir.
Ein oft unterschätzter Faktor: Das Lebensumfeld des Pferdes. B.
Zähneknirschen, Muskelverspannungen, Magenprobleme)
Und genau da knüpft auch die Beziehungsarbeit an: Pferd und Mensch dürfen Verständnis füreinander aufbauen, gemeinsam lernen und wachsen. Ein Pferd, das weiß, dass es sich auf seinen Menschen verlassen kann, wird gelassener, offener und bereit, in die Beziehung zu investieren.
Was oft übersehen wird, ist der Einfluss des sozialen und räumlichen Umfelds.
Für die bekannte britische Pferdetrainerin und Abenteurerin Emma Massingale beginnt diese Beziehung nicht im Sattel, sondern dazwischen – in kleinen, oft unterschätzten Momenten.
„Wir alle suchen diese besonderen Augenblicke mit unseren Pferden“, sagt Emma.Diese stillen Begegnungen sind die Bausteine, aus denen echte Freundschaft wächst.
Noch wichtiger ist Verlässlichkeit. Denn Isolation erzeugt Stress, und chronischer Stress wirkt sich auf das Immunsystem, den Stoffwechsel und die allgemeine Gesundheit aus.
Freundschaft heilt – auch zwischen Mensch und Pferd
Wenn wir Pferde so begleiten wollen, dass sie gesund, tragfähig und glücklich sind, reicht es nicht, nur an Körper und Training zu denken.